Investieren in Gold

Beim Zusammenstellen eines Portfolios empfiehlt es sich, auf Diversifikation zu achten.

Aufgrund der langfristig höchsten Renditechance ist ein Engagement in Aktien die erste Wahl für einen langfristig orientierten Privatanleger.

Um zu vermeiden, dass der Privatanleger in Crash-Phasen (Kursverluste von 50% und mehr, Dauer der Erholung mehr als 5 Jahre) gezwungen ist, Aktienpositionen zu verkaufen, um liquide zu bleiben, empfiehlt es sich, einen Teil des Anlagevermögens in anderen Anlageklassen zu investieren.

In einem guten Anlageportfolio ist der klassische Widerpart zur Aktie die Anleihe mit mittlerer bis langer Laufzeit. Aufgrund der derzeitigen, unnormal niedrigen Zinsen sind langfristige Anleihen, wegen negativer Realrenditen sowie drohender Kursverluste der Anleihen bei anziehenden Zinsen, jedoch sehr riskant.

Gold, obwohl es wegen seiner stark schwankenden Preise zu den riskanten Anlageklassen gehört, gewinnt in den Portfolios der Privatanleger an Bedeutung.

Portfolio mit Gold

Es ist sicher sinnvoll, das Risikoprofil einer jeden Anlageklasse sowie jedes Papiers einer Anlageklasse zu betrachten. Das gilt auch für Gold.

Beide, Aktien und Gold, gelten als riskante Anlageklassen, weil sie in ihrem Kurs/Preis im Zeitablauf stark schwanken können. Sollte der Anleger Liquidität aus seinem Vermögen benötigen und zu schlechten Kursen verkaufen müssen, dann fährt er mitunter schmerzhafte Verluste ein.

Wichtig für den Privatanleger ist deshalb, sein Risikomanagement auf Basis seines Portfolios und nicht auf Basis der jeweiligen Anlageklasse durchzuführen. An dieser Stelle kommt der Begriff der Korrelation ins Spiel.

Schön wäre es, wenn man neben der Anlageklasse Aktie (die rentabelste) eine Anlageklasse finden könnte, die dann steigt, wenn Aktien fallen. Das Auseinanderklaffen wird Korrelation genannt, genauer gesagt „negative“ Korrelation.

Finden sich Anlageklassen mit negativer Korrelation im Portfolio, so kann der Anleger Papiere aus der Anlageklasse verkaufen, die zuletzt gestiegen ist. Somit realisiert er Gewinne. Die andere Anlageklasse wird gehalten, bis der Crash ausgestanden ist.

Soweit die Theorie. Denn in der Praxis sind Korrelationen zwischen den Anlageklassen nicht konstant, sondern können im Zeitablauf positiv oder negativ sein. Siehe Abbildung 1.

korrelation gold vs. globale aktien

Quelle: BlackRock und Bloomberg. 25. Januar 2019 Globale Aktien werden über den MSCI All Country world Index dargestellt.

Die gute Nachricht aber:

Im Falle von Aktiencrashs ist die Chance groß, dass sich im Verlauf eines Crashs eine negative Korrelation zwischen Aktie und Gold einstellt.

So zu beobachten während des Aktiencrashs 2000-2003 (Platzen der Internetblase), der sich über 3 Jahre (überdurchschnittlich lang) hinzog und wo nach 1/3 der Zeit (nach einem Jahr) der Goldpreis zu steigen begann.

Quelle: https://www.lynxbroker.de/artikel/krisenbarometer-gold-worauf-es-wirklich-reagiert/

In jedem Fall sieht man in dem Beispiel, dass Gold weniger stark schwankte, zu Anfang des Aktiencrashs noch leicht positiv korrelierte, um nach einem Jahr (ab Anfang 2001) anfing zu steigen, während die Aktie weiter fiel (=negative Korrelation).

Für eine Anlage in Gold spricht nicht deren Renditechance. Diese lag sehr langfristig bei 0,6% (nach Inflation), während die von Aktien bei 5,2% (nach Inflation) lag.

Gold sollte der Anleger aus Gründen der Risikominderung im Portfolio besitzen.

Damit senkt der Anleger sein persönliches Gesamtrisiko, wenngleich auf Kosten seiner langfristigen Rendite. Aus diesem Grund wird der Anteil von Gold immer nur eine Beimischung sein, die von der persönlichen Situation des Anlegers (Risikoaffinität, Sicherheitsbedarfe, Lebenssituation) abhängt.

Als Faustregel gilt ein Goldanteil am Portfolio im höheren einstelligen Bereich.

Umsetzungsvarianten

Grundsätzlich kann man Gold physisch erwerben, oder man kann ein Wertpapier auf Gold kaufen, das man über die Börse erwirbt und zusammen mit seinen Aktien in seinem Depot bei der Bank führt.

Aus reiner Risikosicht wird der physische Erwerb empfohlen.

Möglichkeiten des physischen Erwerbs

  • Kauf via Online-Portal wie gold.de oder goldpreisvergleich.de
  • Kauf bei einem der marktführenden Goldhändler in Deutschland wie „Pro Aurum“ oder „Degussa“
  • Kauf bei Banken (auf Preis achten)

Lagerung von Gold

Zum Thema Risiko gehört auch die sichere Lagerung von Gold.

  • Zuhause nur, wenn ein sicherer Tresor zur Verfügung steht
  • Beim Goldhändler (nicht bei allen möglich), kostet dann jedoch 0,6% pro Jahr, was eine recht hohe Renditeeinbuße darstellt

Gold-ETC als Wertpapier

Beliebt ist auch Gold in Form eines Wertpapiers (genannt ETC = Exchange Traded Commodity).

Bei einem ETC handelt es sich rechtlich gesehen um ein Zertifikat und somit um eine Schuldverschreibung, d.h. man leiht dem Emittenten des Zertifikats Geld und anders als bei einem ETF ist das Gold kein Sondereigentum. Bei einer Insolvenz des Emittenten wird das Gold Teil der Insolvenzmasse. Ein durchaus zu beachtender Unterschied zu Fonds/ETFs, aber auch den verschiedenen Varianten, Gold physisch zu besitzen.

Dennoch gibt es gute Gründe für ein Investment in einen Gold-ETC:

Der Emittent erwirbt physisches Gold und lagert es in seinem hochsicheren Tresor. Zudem kann der Anleger gegen eine Gebühr jederzeit die Herausgabe seines Gold-ETC als phsisches Gold verlangen. Der Erwerb sowie Verkauf des Gold-ETCs geschieht über die Depotbank und die Börse in gleicher Weise wie bei einem ETF. Die Depotbank führt das Wertpapier im Depot und berichtet darüber, genauso wie über andere Wertpapiere. Sprich: die Handhabung ist sehr komfortabel.

Die An- und Verkaufspreise (der Spread) liegen sehr nahe beieinander, die regelmäßigen Verwaltungsgebühren bei 0,36% pro Jahr.

Auf die Bonität des Emittenten ist jedoch zu achten.

Beispiele:

ISIN Herausgeber
DE000A0S9GB0 Xetra Gold Deutsche Börse
DE000EWG2LD7 Euwax Gold 2 Börse Stuttgart
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