Beim Zusammenstellen eines Portfolios empfiehlt es sich, auf Diversifikation zu achten.
Bei kleinen Depotvolumina (< 15.000 bis 20.000 Euro) ist ein ETF auf den MSCI-World oder verwandte Indizes (wie MSCI ACWI, FTSE All-World oder MSCI World SRI) eine naheliegende und oft vorgeschlagene Variante, weil der Privatanleger mit einem Papier in eine Vielzahl von Unternehmen weltweit investiert.
Ab einem mittleren Volumen (>= 20.000 bis < 100.000 Euro) würde man den Weltfonds jedoch zellteilen und mit 3 ETFs arbeiten. Eine solche Zellteilung wird üblicherweise die Rendite nicht erhöhen. Das Ziel ist vielmehr die Senkung von Portfoliorisiken, indem offensive, ausgewogene und eher konservative Indizes zu je 1/3 des Gesamtanlagebetrages benutzt werden.
Ab großen Volumina würde man analog dazu mit 6, bei sehr großen Volumina maximal 8 Papieren arbeiten. Mehr nicht, weil man mit 6 gut diversifizierenden Indizes bereits ein sehr hohes Maß an Streuung erreichen kann.
Bei der Definition der in Frage kommenden ETFs empfehle ich, Kombinationen aus Region/Sektor (=Branche)/Large-Mid Caps zu bilden.
Beispiel: USA/Nasdaq, Europa/Healthcare, Asien/ keine sektorale Aufteilung möglich.
Hier kommt das Dilemma von Asien: die Bandbreite verfügbarer Indizes/ETFs ist begrenzt. Sektorale Investition ist in Europa und in USA sehr einfach und vielfältig, nicht so in Asien.
Handlungsalternativen in Asien
Dem Privatanleger stehen im Wesentlichen regionale (Asia Pacific, Asia-Pacific ex-Japan, Far-East, EM Asia) oder länderspezifische (China, Indien, Signapore, Japan etc.) Indizes/ETFs zu Verfügung.
Zudem sollte der Anleger auf die Art der Replizierung achten, denn sehr viele ETFs sind synthetisch, sollten meiner Einschätzung physisch replizierend sein (Sampling ist ok).
Angesichts der oben beschriebenen, möglichst kleinen Anzahl von Posten im Depot, kommt wohl eher ein regionaler Ansatz in Betracht.
ISIN | Dynamik | Länder | |
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LU0446734526 | UBS MSCI Pacific (ex Japan) | ausgewogen | 58,3% Australien; 29,3% Hong Kong |
IE00B0M63730 | iShares MSCI AC Far East ex-Japan | offensiv | 66,2% Greater China, 16% Südkorea |
IE00B466KX20 | SPDR MSCI EM Asia (Thesaurierend) | offensiv | 66,2% Greater China, 16% Südkorea |
IE00B9KNR336 | SPDR S&P Pan Asia Dividend Aristocrats | ausgewogen | 30,5% Japan, 18,9% Australien, 17,5% Hong Kong, 15% VR China |
Als Alternative zum Pan Asia Dividends Aristocrats kommt auch eine Kombination aus Japan Nikkei-225 (ISIN DE000A0H08D2) und Australien (ISIN LU0328474803) in Betracht mit jeweils einem 50%-igen Anteil, da ja Hong Kong und VR China im „Far East“ hinreichend enthalten sind. Zudem sehe ich generell Indizes, die Anlagestrategien verfolgen, zunehmend kritisch. Ich würde selber also die Komibination Japan/Australien strukturell für sinnvoller ansehen.
Entscheidend für die Auswahl wäre das Zusammenspiel mit den anderen Papieren im Portfolio.
Beispiele:
Nasdaq/USA (offensiv), Pan Asia Dividend Aristocrats (ausgewogen), Healthcare/Europa (konservativ)
Oder
S&P 500/USA (ausgewogen), MSCI Far-East/Asien (offensiv), Healthcare/Europa (konservativ)
Oder
S&P 500/USA (ausgewogen), EM Asia (offensiv), MDAX/Europa (offensiv)