Beispielportfolio: Volumen >= 100.000 €

Beim Zusammenstellen eines Portfolios empfiehlt es sich, auf Diversifikation zu achten.

Ein Basis-Depot für Volumina < 20.000 € und mit einem einzigen Papier streut im Falle des MSCI World bereits über mehr als 1.600 Werte. Mit einer Zellteilung kann das Portfolio in der Qualität seiner Diversifikation jedoch weiter verbessert werden. Das ist selbst der Fall, wenn die Anzahl der Werte in allen ETFs zusammen geringer sein sollte als die des MSCI World.

Ab einer Depotgröße von über 100.000 € würde man eine Zellteilung auf 5 bis 6 Positionen vornehmen, um das Risiko noch weiter zu reduzieren.

Mein generelles Diversifikationsprinzip besteht aus der Kombination aus Region, Sektor sowie Large- versus Mid-Cap.

Zu beachten: derzeit gibt es bezüglich Asien als Anlageregion keine Produkte, mit denen man einen sektoralen Fokus abbilden könnte. Darum bilden wir Sektoren nur in USA und Europa ab.

Man beachte auch, dass die Zellteilung nicht der Erhöhung der Rendite, sondern der Reduzierung von Portfoliorisiken dient.

Im u.a. Beispiel dienen die ersten 5 Posten dem Bestand, der durch Zellteilung und/oder Einmalbeträgen entstanden ist. Jeder Posten sollte ungefähr je 1/5 des Bestandes ausmachen.

Den MDAX-ETF darunter stehend könnte man zusätzlich für einen ETF-Sparplan nutzen. Hier entsteht eine weitere Diversifikation, welche die anderen ETFs auf den Mittelstandssektor ausdehnt. Dieser ETF ist vom Typ her eher offensiv, was jedoch durch den sog. Cost-Average-Effekt abgemildert wird.

Zusätzliche Einmalanlagen würde man jeweils in den Posten investieren, der gerade den kleinsten Wert hat. Auf diese Weise entsteht ein natürliches Rebalancing, was sich positiv auf das Rendite-Risiko-Verhältnis des Portfolios auswirkt.

Aktien und damit auch Aktien-ETFs können im Wert stark schwanken. Dies verleiht einem reinen aktienbasierten Portfolio einen hohen Risikoanstrich. Durch Beimischung weiterer liquider Assetklassen kann man die Schwankungsbreite und damit den Risikocharakter des Portfolios deutlich absenken. Hierfür kommen die Assetklassen „Anleihen“ (englisch „Bonds“) und Gold in Frage.

Aufgrund des ungewöhnlich niedrigen Zinssatzes haben Anleihen jedoch ein außergewöhnlich schlechtes Chance-Risiko-Verhältnis, weshalb ich Gold den Vorzug geben würde. Denkbar auch eine Kombination aus Anleihe und Gold.

Beispiele für Anleihen und Gold finden sich weiter unten.

Ein ausgewogenes Portfolio könnte je nach Risikoneigung so aussehen:

  • 70% Aktien-ETFs
  • 10-15% Anleihe-ETF
  • 15-20% Gold-ETC

Auch ein großes Portfolio von über 1 Mio € sollte nicht mehr als 8 Positionen enthalten. Dieses repräsentiert bereits eine sehr große und, wenn geschickt zusammengestellt, auch eine sehr umfängliche und qualitative  Diversifikation.

Hier gebe ich Hinweise zu konkreten Produkten, die für Privatanleger in Frage kommen. Diese sind nur als Beispiele gedacht, sind ausschüttend, verwenden physische Replikation (im Gegensatz zu swap-basierten synthetischen), achten auf die Kosten und auf die Größe der Handelsvolumen auf Xetra und vermeiden Spezial-Zusätze.

Alternativen finden sich reichlich in Online-Portalen, z.B. https://www.justetf.com/de/. Ich empfehle dem Anleger, sich hier im Detail zu informieren.

Handlungsalternativen

Die Beispiele in der u.a. Tabelle können je nach Risikoneigung variiert werden.

Z.B. könnte man den Nasdaq-100 durch den breiteren S&P 500 ersetzen, den Far East durch den MSCI Asia oder den Healthcare durch andere konservative Sektoren wie Utilities, Insurance oder Food and Beverage.

Als weitere Position im Bereich von Asien könnte man sich eine Kombination aus Japan und Australien vorstellen, jede davon mit einem Anteil von nur 50%.

Siehe auch die Liste meiner „Evergreens“, also von ETFs, die dauerhaft und deshalb für das langfristige Halten besonders geeignet sind.

ISIN Name/Titel Dynamik Länder Sektor
IE0032077012 Invesco Nasdaq-100 UCITS ETF offensiv USA Technologie
IE00BGQYRQ28 Xtrackers MSCI USA Consumer Staples UCITS defensiv USA Konsum
IE00B0M63730 iShares MSCI AC Far East ex-Japan UCITS ETF offensiv Asien, Fernost ohne Fokus
DE000A0H08D2 iShares Nikkei 225 (50%) offensiv Japan ohne Fokus
LU0328474803 Xtrackers S&P/ASX 200 (50%) offensiv Australien Rohstoffe
DE000A0Q4R36 iShares STOXX Europe 600 Health Care UCITS ETF defensiv Europa Gesundheit
LU1033693638 ComStage MDAX UCITS ETF - ggfs. als Sparplan offensiv Deutschland Mittelstand
IE00B3F81409 iShares Core Global Aggregate Bond UCITS ETF defensiv Global Anleihe
DE000A0S9GB0 Xetra-Gold ETC defensiv Global Rohstoffe

ETF-Sparpläne

Sparpläne sind eine sehr empfehlenswerte Maßnahme zum regelmäßigen Aufbau von Geldanlage-Vermögen.

Im Falle dieser Portfolio-Variante könnte der Privatanleger einen ETF-Sparplan, z.B. auf einen der oben ausgewählten ETFs, wählen.

Aber Vorsicht: Depotbanken bieten immer nur eine begrenzte Auswahl an ETF-Sparplänen ab, d.h. der gewählte ETF mag nicht als ETF-Sparplan bei Ihrer Depotbank angeboten werden. In diesem Fall sollte sich der Privatanleger an den Angeboten der Depotbank orientieren. Eine offensive Variante ist für einen ETF-Sparplan eher günstig.

Investieren in Gold

Zu diesem Thema gibt es einen weiteren Artikel auf meiner Home-Page. Diesen gerne hier zusätzlich lesen.

Das oben dargestellte Papier ist ein sogenannter ETC (Exchange-Traded-Commodity). Ebenso wie ein ETF sind ETCs in Ihrem Bankdepot sehr bequem zu kaufen, zu verkaufen und zu verwahren. Rechtlich jedoch gibt es einen großen Unterschied: während ETF zur Klasse der Offenen Investmentvermögen gehören, bei denen die Posten beim Fondsanbieter Sondereigentum des Privatanlegers sind, sind ETCs Zertifikate, also Schuldverschreibungen des Emittenten beim Privatanleger. ETCs unterliegen, wie damals die Lehmann-Zertifikate, dem Insolvenzrisiko des Emittenten. Alternativen zu ETC-Investments finden sich in meinem o.g. Artikel „Investieren in Gold“.

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