Beispielportfolio: Volumen 20.000 € bis < 100.000 €
Beim Zusammenstellen eines Portfolios empfiehlt es sich, auf Diversifikation zu achten.
Ein Basisportfolio für Volumina < 20.000 € und mit einem einzigen Papier streut im Falle des MSCI World über mehr als 1.600 Werte aus 27 Ländern. Das ist bereits sehr gut. Der FTSE All-Country deckt sogar 3.100 Unternehmen in 47 Ländern ab.
Beispielportfolio 2 ist der ETF-Anlage-„Klassiker“, um einfach und übersichtlich ein eigenes Weltaktienportfolio zu bilden, wenn dem Privatanleger der MSCI World zu eingeschränkt ist (der Index umfasst ausschließlich Industriestaaten) oder der FTSE All-Country (deckt auch Schwellenländer ab), ein zu hohes Schwergewicht auf die Industrienationen, insbesondere die USA, legt.
Aus Gründen der einfachen Handhabung empfiehlt der Autor dieser Seite dem ETF-Spar-Starter mit Beispielportfolio 1 zu beginnen, und erst ab ca. 20.000€ oder gar 30.000€ auf den „Klassiker“ zu wechseln. Mögliche Einmalbeträge sowie ETF-Sparplan-Raten gehen dann zunächst stoisch in den einen ausgewählten ETF.
Es ist wahrscheinlich, dass für das Beispielportfolio 1 keine Einbuße in der Rendite/Performance gegenüber dem „Klassiker“ zu erwarten ist.
Woraus besteht nun der „Klassiker“?
Er setzt sich zusammen aus:
- MSCI World (70%)
- MSCI Emerging Markets (20%)
- MSCI World Small Cap (10%)
Im „Klassiker“ werden die einzelnen Positionen nicht als gleich groß, sondern mit den in Klammern angegeben Anteilen im Portfolio, vorgeschlagen. Was die Prozentsätze angeht, kann der Privatanleger gerne etwas variieren.
In der Entwicklung des Portfolios spricht nichts dagegen, es ist vielmehr sogar empfehlenswert, erst mit den beiden oberen Positionen zu beginnen und in die Small Caps erst später einzusteigen.
Generell gilt, dass Mittelzuflüsse jeweils so auf die Positionen verteilt werden sollten, dass jeweils die angestrebten Aufteilungsprozentsätze gewahrt bleiben. Auf diese Weise entstände ein natürliches Rebalancing, was sich positiv auf das Rendite-Risiko-Verhältnis des Portfolios auswirkte.
Entwickelte sich das Depotvolumen dann in Richtung > 100.000 €, würde man jedoch das Prinzip des „Klassikers“ durch ein anderes Konzept der Diversifikation ersetzen, wie in Beispielportfolio 3 beschrieben. Der Grund liegt darin, dass der „Klassiker“ bei Hinzunahme weiterer Indices nicht mehr sauber skaliert, d.h. ich werde zunehmend Überschneidungen haben, die man aus Sicht der Portfolio-Theorie eher meidet.
Soweit ich nachstehend Hinweise zu für Privatanleger geeigneten Produkten gebe, sind diese als Beispiele gedacht. Die dargestellten Produkte sind ausschüttend, verwenden physische Replikation (im Gegensatz zur swap-basierten, synthetischen Variante), achten auf die Kosten und auf die Größe der Handelsvolumia auf Xetra und vermeiden Spezial-Zusätze.
Alternativen finden sich reichlich in Online-Portalen, z.B. https://www.justetf.com/de/. Ich empfehle dem Anleger, sich hier im Detail zu informieren.
Handlungsalternativen
Die Beispiele in der u.a. Tabelle können je nach Risikoneigung variiert werden.
Als Alternative könnte ein Anleger die Titel etwas stärker auf solche Anlageregionen fokussieren, die er langfristig für attraktiver hält.
In Frage käme, anstelle des global aufgestellten MSCI Emerging Markets, ein Fokus auf Schwellenländer in Asien, also z.B. MSCI EM Asia (siehe hierzu die Liste meiner „Evergreens“ in Beispielportfolio 5).
Ebenso könnte man den global aufgestellten MSCI World Small Cap gegen einen Small Cap Index in Deutschland oder Japan austauschen. Beide Länder haben exzellente Mittelstandsunternehmen, die es in dieser Form in anderen Ländern, insbesondere in den USA, nicht gibt. Da es bei Small Caps immer nur um Beimischungen geht, spricht nichts dagegen, einen kleinen Index wie den deutschen MDAX oder SDAX zu wählen. Beispiele siehe ebenso in meiner Liste der „Evergreens“.
ISIN | Name/Titel | Fokus |
---|---|---|
IE00B4X9L533 | HSBC MSCI World UCITS ETF | Industrieländer |
IE00B5SSQT16 | HSBC MSCI Emerging Markets UCITS ETF | Schwellenländer |
IE00BF4RFH31 | iShares MSCI World Small Cap ETF | Mittelstandsunternehmen |
ETF-Sparpläne
Sparpläne sind eine sehr empfehlenswerte Maßnahme zum regelmäßigen Aufbau von Geldanlagevermögen.
Im Falle der vorliegenden Portfoliovariante könnte ein Privatanleger einen ETF-Sparplan auf die oben ausgewählten ETFs einrichten. Aber Vorsicht: Depotbanken bieten immer nur eine begrenzte Auswahl an ETF-Sparplänen an, d.h. ein gewählter ETF mag nicht als ETF-Sparplan bei Ihrer Depotbank angeboten werden. In diesem Fall sollte sich der Privatanleger an den Angeboten der Depotbank orientieren. Eine offensive Variante ist für einen ETF-Sparplan eher günstig.
Schlusswort:
Die in diesem Text angesprochenen Papiere stellen keine Anlageempfehlung dar.